1. Wanderwoche Appenzell

Wanderwoche im Appenzell 02. bis 09. September 2018

Sonntag, 2.September.  Dorfbesichtigung Appenzell

Um uns auf das Appenzellerland einstimmen zu können, starteten wir unsere Wanderwoche mit einer Dorfbesichtigung.
Frau Christa Fässler empfing uns ‚Fotege‘ (Fremde) am Bahnhof zur ‚Dooffbesichtigung‘. Sie erzählte von Ihren ‚Goofen‘(Kindern),  von ‚Gföll‘ und ‚Oogföll‘ (Glück und Unglück) und meinte:  hin und wieder ‚chönnte Sie ebe höndeschi t’Went uf‘ (es sei zum verzweifeln).
Wir erfuhren auch viel Wissenswertes über Land und Leute sowie die Geschichte vom Appenzellerland. Natürlich wurden uns auch die wunderschönen Bilder an den Häusern erklärt und wir wurden über das grosse Brauchtum aufgeklärt.
Zum Schluss wünschte Sie uns möglichst wenig ‚Wedegehnte‘ (Muskelkater) und wir sollen wo es ‚oogwäälig‘ (gefährlich) ist,  nicht ‚äägelig‘ (eigensinnig) wandern.
Auf jeden Fall sahen wir unter der Woche noch viele ‚cheferigi Bitzgi‘ (kleine, lebenslustige Personen) und genossen unseren Aufenthalt in Schwende.

Bericht: Erich Blättler

Montag, 3. September Wanderung Kronberg – Urnäsch

Montag, unser erster Wandertag. Trotz Nebel hat sich die Geschäftsleitung für die Wanderung entschieden. Bereits vor dem Frühstück hatten wir den ersten Einsatz um den Nebel zu trotzen. Wir durften Margrit Lang mit einer Gesangseinlage zu ihrem Geburtstag gratulieren.
Nach einem kurzen Marsch zur Bahnstation Schwende, Klaus konnte die Appenzeller Bahn mit Autostopp-Zeichen anhalten, die Bahnfahrt nach Jakobsbad und mit der Seilbahn nach Kronberg auf 1600 Meter, konnten wir die Wanderung starten. Ja, für den Wanderleiter ist es nicht einfach bei den vielen Wegweisern und Nebel zu entscheiden, in welcher Richtung marschieren wir und dann noch alle Wandervögel beieinander zu halten.
Beim ersten Trinkhalt wurden wir gefordert. Im Nebel sich zu orientieren und zu bestimmen wo die Schwägalp und der Säntis sind, dies war nicht so einfach. Aber vier gestandene Männer vermuten die Richtung, aber definitiv haben sie es dann am Samstag gesehen.
Die Wanderung, mit kurzen Auf- und Abstiegen führte uns über schöne Alpweiden. Die Älplerin hat uns in ihrem schönen Appenzeller Dialekt gesagt, « so en Alpsomme caascht sofot wiede bringe»
Nach einem kurzen, steilen Abstieg, vorbei an Wasserfällen ist unser Mittagshalt angesagt. Später, beim Kaffeehalt, in Blattendürren, bei der Alpwirtschaft sind wir mit «sönd herzlich wöllkomm», begrüsst und mit Erfrischungsgetränke, Kaffee Creme und natürlich, Kaffee Biberflade ( Kaffee, Appenzeller/Rahm) bedient worden. Über Waldwege, schöne Weiden und friedliche Bäche sind wir nach Urnäsch gelangt.
Zufrieden sind wir mit der Bahn nach Schwende zurückgefahren.

Bericht: Sepp Bundi

Dienstag, 4. September Meglisalp – Seealpsee

Nach dem Frühstück fuhren wir bei wunderschönem Wetter mit dem Zug zum Ausgangspunkt nach Wasserauen.
Dank einer Aufwärmrunde mit garantierter Umkehr schafften wir den steilen Aufstieg bis zur Abzweigung zum Seealpsee recht gut. Eine kleine Gruppe wanderte dann direkt zum Seealpsee. Die Übrigen nahmen den weiter ansteigenden Weg zur Meglisalp in Angriff. Auf der Alp angekommen, genossen wir unsere Mittagsrast.
Schon bald hiess es wieder aufbrechen zum steilen Abstieg zum Seealpsee. Ja Abstieg klingt ja immer gut aber dieser strapazierte unsere Konzentration aufs Äusserste. Ich glaube wir waren alle froh, dass wir heil und ohne Zwischenfälle unten angekommen sind.
Beim Restaurant Seealpsee genossen wir den Kaffeehalt. Danach ging es weiter nach Wasserauen wo wir den Zug nach Schwende bestiegen.
Glücklich und zufrieden beendeten wir diesen wunderschönen Wandertag.

Bericht: Edith Achermann

Mittwoch, 5. Sept. Hoher Kasten

20 Clübler marschierten 8.30 Uhr zum Bahnhof. In Weissbad stiegen wir ins Postauto nach Brülisau um. Wir fuhren hoch zum Hohen Kasten und genossen kurze Zeit die Aussicht zum Bodensee, Rheintal und die herrlichen Berge. Ein Gruppenfoto mit Hintergrund Säntis durfte nicht fehlen.
09:50 Uhr zogen wir los nach Staubern-Saxerlücke-Bollenwees-Brülisau. Gerry, Sepp, Edith Spichtig genossen die Aussicht etwas länger. Vor dem Grat schwenkten Beni Spichtig, Brigitte, Martha Waller, Beatrice und Edith Achermann Richtung Plattenbödeli. Die andern stiegen hoch zum Grat, auch Jimmy der 4-Beiner. Nach 2 Stunden erreichten wir die Staubern. Die fantastische Bergwelt wurde fotographiert. Vor uns Blick auf „alten Mann und Säntis“, so nahmen wir das Picknick ein. Die Saxerlücke bot wieder eine tolle Aussicht, nach Buchs und ins Toggenburg mit den Churfirsten.
Nun folgte der steile Abstieg durch die speziellen Felsen und Steilhänge, mit fielen Schafen und Schäfer nach Bollenwees. Dort trafen wir Martha Waller mit Beatrice und Edith Achermann. Wir löschten den Durst mit Moscht, Bier und natürlich auch mit etwas Süssem auf der Terasse am See.
Der Abstieg nach Brülisau wollte nicht enden. Mit dem Postauto fuhren wir nach Weissbad. 18:30 Uhr gab es ein Apéro, gespendet von den zwei siebzig-jährigen, Emilie und Erich. Die fünfstündige Wanderung hat „sich gelohnt“, waren doch alle beim Nachtessen bestens gelaunt. Das Essen war wie immer sehr gut.
Home Story einer verlorenen Brille und einer Spinne im Zimmer.
Die Taschen von Regi sind zum Glück voller Brillen.Eine passte ausgezeichnet ins Gesicht von Hanny. Der Kessel war geflickt für den Rest der Woche.
Ein Dame im Pyjama “ Sonja“ stand auf der Stiege und schrie nach einem Mann. Wozu braucht man einen Mann? Die Situation konnte bald geklärt werden. In ihrem Zimmer war eine dicke, fette schwarze Spinne, die von einem „Mann“ entsorgt werden musste. Nach einem Schlafliedli konnte Sonja sich beruhigen und gut einschlafen. Nach einem schönen Tag und einem aufregenden Abend trat im Hotel wieder Ruhe ein.

Tourenleitung und Bericht: Beni Bieri

Donnerstag 6. September Schäfler 1925  M.ü.M

Heute starten wir ohne Hilfe der Appenzeller-Bahn, vom Hotel ging’s hinunter über’s Bahngleis und Schwendebach wo der Aufstieg -bei schönstem Sonnenschein- begann. An herrlich gelegenen Appenzeller-Höfen vorbei ging es Richtung Ertsböhl. Unterwegs wurden wir von schneeweissen Truthennen lautstark begrüsst. Kurz nach dem Erstböhl zweigten wir ab um auf dem „stotzigen“ Weg durch den Gartenwald zur Gartenalp zu gelangen. Hier wurde auch eine Gemse und in einer Felswand ein Kletterer gesichtet. Bis zum Chlus mussten noch einige Schweiss treibende Höhenmeter bewältigt werden. Beim Übergang Chlus zweigten wir rechts ab, um Richtung Schäfler aufzusteigen. Hier kamen uns einige von unserer Gruppe entgegen, die mit der Luftseilbahn auf die Ebenalp fuhren und den Schäfler von dort aus bestiegen. Auf dem Schäfler durften wir  ein schönes Panorama geniessen. Ein zügiger Wind liess den Aufenthalt auf dem Schäfler nicht zu lange werden, und so ging es schon bald abwärts Richtung Ebenalp, wo man sich mit einem „Schümli-Pflümli“ stärken konnte. Dunkle Wolken und fernes Donnergrollen liessen uns bald zur Bahnstation gehen, die uns nach Wasserauen brachte, mit der Appenzeller-Bahn fuhren wir zurück nach Schwende. Richtig Glück hatten wir mit unserem „Zeitplan“, denn kaum hatte sich die Hoteltüre hinter uns geschlossen, brach ein heftiges Gewitter mit starkem Regen und leichtem Hagel los. Einem Gewitter nach einer herrlichen Tour aus dem sicheren Hotel zu zusehen kann auch schön sein!!!!  Die „Geschäftsleitung“  Martha verdient ein ganz herzliches Dankeschön für diese tolle Tour!! Mit Apéro und dem sehr feinen Nachtessen liessen wir diesen Tag ausklingen.

Bericht: Klaus Lang

Freitag 7. September Fakultativer Tag

Das heftige Gewitter vom Vorabend hinterlässt heute morgen noch seine Spuren. Es ist grau und trüb. Die Gipfel vom Alpsteingebiet sind mit Wolken verhangen.
Somit gibt’s heute einen fakultativen Tag!
Einige nützen die Ferienkarte und fahren bis nach St. Gallen um zu prominieren.
Erich und Brigitte, Andrea und Joe, Martha und Gerry trotzen dem Wetter und wandern von Steinegg nach Eggerstanden (892m) auf den Hohen Hirschberg (1167m) hinunter Richtung Appenzell bis zur Bahnstation „Sammelplatz“. Auf diesem Platz versammelten sich die Appenzeller zur Schlacht am Stoos im Jahre 1405.

Bericht: Martha Waller

Samstag 8. September Säntis  2502 m.ü.M.

Angesagt ist das High-Light dieser Woche. Die Berge sind nach dem gestrigen Regentag noch etwas verhangen. Nach der kurzen Bahnfahrt bringt uns die Seilbahn auf die Ebenalp, wo die Sonne schön wärmt. Etwa 5 Stunden sind geplant und der Säntis liege ja nur 900 m höher.
Doch zuerst geht es wieder 200 m runter. Rechts oben tront das Berghaus Schäfler, umhüllt von Nebelfetzen. Nun geht es wieder obsi auf dem Weg, wo wir vor paar Tagen die Ziegenherde wie eine Perlenkette gesehen haben. Bei der Altenalp machen sie Ziegenkäse.
Wir steigen weiter hoch und die Ziegen zotten weiter unten in Einerkolonne zu ihren Grasplätzen. Nach dem Steckenbergsattel geht es wieder steil runter im Zick-Zack.
Die Messmerhütte liegt im Schatten und so machen wir früh Mittagsrast auf der oberen Messmeralp. Wir sind definitiv auf der Sonnenseite und haben auch einen einzigartigen Sitzplatz vor der Hütte.
Es sind immer noch gut 700 Höhenmeter bis zum Ziel. Da Verdauung bei einigen etwas Mühe bereitet, zieht sich unsere Gruppe in die Länge. Für jeden unserer Gruppe mache ich einen Jauchzer, der nach etwa 5 Sekunden als Echo wieder zurück kommt. Bei der Rossegg tauchen wir ein in die Karstlandschaft. Jetzt kommen auch noch die vielen Wanderer auf die Route, die über den Schäfler gegangen sind. Es ist richtig was los hier.
Ein SMS zur Vorgruppe tönt fast wie ein Hilferuf zum Warten. Aber Robi packt den Jimmy in den Rucksack und geht mit Martha zackig weiter.
Etwa 150 m unter dem Gipfel können die Stöcke eingepackt werden. Jetzt wird es felsig. Aber es sind sehr gute Stahlseile montiert. Vom Girenspitzsattel aus sehen wir die Doppelseile, die fast senkrecht zum Säntis hoch führen. Die Route ist voll mit Leuten, die rauf oder runter möchten. Einfach Augen zu und Tritt um Tritt machen. Der Atem ist fast lauter als das Herzklopfen. Jetzt noch durch den Stollen und auf die Touristenebene mit der 123 m hohen Antenne. Geschafft. Es waren 1250 Höhenmeter! Die umliegenden Bergipfel werden immer wieder von Nebelschwaden verdeckt.
Erich bleibt nicht lange, da er einen sicheren Platz im Postauto möchte. Aber wir nehmen den wohl verdienten Apéritiv auf der Terrasse und geniessen nun den frei gewordenen Blick zu den Churfisten etc.
Mit dem Postauto geht’s nach Urnäsch und dann mit Zügli zum Hotel. Auch wir sind pünktlich beim Nachtessen dabei.
Erich, vielen Dank für deine superschöne Tour und nichts für ungut, dass es 2 Grüppli gegeben hat.

Bericht: Joe Lang

Eine zweite Gruppe fährt mit der Appenzeller-Bahn nach Urnäsch und danach mit dem Postauto auf die Schwägalp. Von da führt uns die Luftseilbahn auf den Säntis.
Auf dem hohen Plateau geniessen wir eine Rundsicht, zum Teil sind die Gipfel leider mit Nebel verhangen. Wieder auf der Schwägalp wandern wir über schöne Alpwiesen und Waldwegen nach Lehmen. Von dort bringt uns der Publicar bis vor das Hotel Frohe Aussicht.

Bericht: Martha Waller

Sonntag 9. September

nach dem Frühstück individuelle Heimfahrt