Wanderwoche August 2017

2. Wanderwoche in Kandersteg – 13. bis 19. August 2017

Leitung: Hanny Thürig

Anreise Sonntag 13. August 2017

Die Wettervorhersage 1 – 3 Tage schön, nachher durchzogen und gewitterhaft, und das Whats-App von Hanny „auch noch Handschuhe und Mütze einzupacken“, tut unserer Stimmung keinen Abbruch! Darum „Freude herrscht“ in Kandersteg, als 15 aufgestellte, rüdige Alpenclübler und Alpenclüblerinnen sowie eine Vierbeinerin am 13. August gegen zehn Uhr nach und nach eintreffen. Nach einer Kaffeepause und Begrüssung, auch durch den Hotelier Nico, brechen wir auf unsere Höhenwanderung über Kandersteg auf. Entlang dem Oeschinenbach, Bärentritt (UNESCO-Welterbe) Bibergplateau mit seinem wildromantischen Bergwald und Abstieg zum Fisisweidli, bekommen wir einen ersten Eindruck vom Kandertal. Im urtypischen, stielvollen, wunderschönen Berner Landgasthof Ruedihus ist darnach das Einkehren ein Muss! Der spendierte Apero vom Hotel als Willkommensgruss und ein feines Nachtessen runden unseren ersten Tag ab.

Bericht: Milli Suter

Oeschinensee, Heuberg, Oberbärgli, Underbärgli, Oeschinensee, 14. August 2017

Voller Erwartungen marschieren wir am Montagmorgen bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen zur Oeschinenseebahn. Bei der Auffahrt mit der Gondelbahn geniessen wir die fantastische Rundsicht auf die umliegenden Berge und die herrliche Aussicht ins Tal und auf Kandersteg. Oben angekommen machen wir uns für den Aufstieg Richtung Heuberg-Oberbärgli bereit und durchwandern die abwechslungsreiche Berglandschaft. Unsere Blicke erfreuen sich immer wieder am türkisblauen Oeschinensee, der uns zu Füssen liegt umrahmt von den mächtigen Berggipfeln der Blümlisalp- und Doldenhorngruppe. Bei der neuen Alphütte Oberbärgli angekommen, geniessen wir unsere wohl verdiente Mittagsrast mit Picknick, Aelplerkafi und Dessert. Via Unterbärgli marschieren wir zügig zum Oeschinensee, der uns zu einer erfrischenden Abkühlung einlädt. Den Meisten von uns reicht es Füsse und Beine abzukühlen, nicht so Robi Suter, der schwimmt genüsslich eine Runde im kühlen Gletscherwasser.

Als wir zu zweit nach einem erfrischenden Getränk in einem der nahegelegenen Restaurants Ausschau halten, steht völlig unerwartet unser Altbundesrat Adolf Ogi vor uns und erklärt Gästen das umliegende Alpenpanorama. Zusammen mit Brigitte und Peter lauschen wir gespannt seinen ortskundigen Ausführungen. Unsere Damen, Brigitte und Beatrice lassen sich noch anschliessend mit ihm für ein Erinnerungsfoto ablichten. Freude herrscht! So machen wir uns gut gelaunt zu Fuss oder per Gondelbahn auf den Rückweg ins Tal.

Bericht: Kurt Scherrer

Überschreitung Lötschenpass, Dienstag, 15. August.

Da mit der Überschreitung des Lötschenpasses heute elfhundertsechzig Höhenmeter und einige Kraxeleien auf dem Programm stehen, gibt es zwei Gruppen. Unsere Zehnergruppe fährt schon vor acht Uhr mit einem Kleinbus bis Selden ins Gasterntal. Die Fahrt ist nicht ganz ohne, ist doch die Strasse eng und nur im Einbahnverkehr zu befahren. An einigen Stellen hat der Gewitterregen in der letzten Nacht diverse Rinnen ausgespült und bei einem Seitenbächlein wurde die Strasse gar mit Geröll verschüttet. Doch schon beim Aussteigen und Losmarschieren, ist uns die Sonne hold. Nach dem Überqueren einer neueren Hängebrücke über die Kander, geht es im Zickzack steil aber romantisch in die Höhe. Immer wieder kehrt der Weg bei einem sprudelnden Wildbach. Nach zwei Stunden haben wir bereits 700 Höhenmeter überwunden. Kurze Zeit später auf ca. 2300 müM fühlt sich Sepp Bundi nicht mehr wohl und meldet Hanny, dass er umkehre. Zu neunt gehen wir weiter und alsbald traversieren wir Gletscherreste, welche vor lauter Geröll kaum mehr als Firn wahrgenommen werden. Der letzte Teil bis zum Lötschenpass auf 2690müM, führt noch über einen Felsenweg, welcher aber mit Leitern und Seilen gesichert ist. Umso mehr staunen wir, als auf der flachen Anhöhe eine schöne grosse SAC Hütte steht, welche diverse appetitanregende Speisen und Getränke im Angebot hat.

Nach der Mittagpause führt uns der Abstieg zur Laucherenalp. Dort ist geplant, dass wir uns mit der anderen Gruppe treffen. …

Bericht: Regi Stocker

Lötschentaler Höhenweg 15. August 2017

Während die eine Gruppe heute bei strahlendem Sonnenschein den Lötschenpass in Angriff nimmt, begibt sich ein aufgestelltes Frauenteam an den Bahnhof in Kandersteg, wo wir in den Zug nach Goppenstein steigen und von hier weiter mit dem Postauto zur Faflernalp fahren. Wir sind nicht die einzigen mit diesem Ziel und so ist das Postauto übervoll und nicht alle Gäste finden einen Sitzplatz. Wir geniessen die Fahrt entlang der Lonza und durch die typischen Walliser Dörfer. In der Faflernalp (1763m) angekommen marschieren wir los zur „Waldkapelle“ und weiter zum idyllisch gelegenen Schwarzsee (1860m). Hier finden wir ein schönes Bänkchen, wo wir unsere Seele baumeln lassen können. Gestärkt geht es weiter durch herrlich duftende Lerchen Wälder. Immer wieder bestaunen wir die eindrucksvollen Berge und die vielen rauschenden Bäche. Auch halten wir immer wieder Ausschau auf Wild, leider ohne Erfolgt. Eine ausgiebige Mittagsrast machen wir entlang des Wanderweges auf grossen flachen bequemen Steinen. Nun ist es nicht mehr weit zur Lauchernalp. Auf dem Lötschentaler Sagenweg erfahren wir mehr über die Sagenwelt in diesem Tal. Wie wir die Bergstation Lauchernalp (1969m) im Blickfeld haben, melden wir unsere baldige Ankunft der Gruppe „Lötschenpass“, um allenfalls auf der Terrasse des Bergrestaurants gemeinsam unseren Durst zu löschen. Trotz kleinem Missverständnis über Berg- und Talstation haben sich die beiden Gruppen für die Talfahrt nach Wilen rechtzeitig gefunden und gemeinsam geht es auf ein weiteres Bier ins Restaurant bei der Postautostation. Mit dem Postauto fahren wir nach Goppenstein und mit der BLS zurück nach Kandersteg. Es werden Einkäufe für den kommenden Tag gemacht und schon wieder ruft die Beiz auf dem Weg zum Hotel! Ein herrlicher Wandertag neigt sich dem Ende zu und alle freuen sich auf den nächsten Ausflug….

Bericht: Beatrice Tschopp

Wanderziel; Sunnbüel, Schwarenbach, Daubensee. Mittwoch, 16. 08.2017

 Bei schönem Wetter fahren wir gemeinsam mit dem Bus bis zur Talstation Sunnbüel.

Eine Gruppe nimmt die Höhendifferenz von 1200 auf 1920 m unter die Füsse, die andere nutzt dazu die Luftseilbahn.

Die Wanderung, von der Talstation am Wildbach vorbei zur Bergstation, und über die schönen Alpweiden bis zum Daubensee, auf 2160 m und zurück zum Treffpunkt Berghotel Schwarenbach, 2060 m, ist einfach schön. Auf dem Rückweg sehen wir bereits den Wegweiser für die Wanderung vom Donnerstag, Chindbettipass. Nach Kaffee und Früchtekuchen in Schwarenbach, wandern wir gemeinsam zum Arvenseeli.  6 Gemsen, Murmeli, Apéro und zuletzt eine wunderbare Holzskulptur, warten unterwegs auf uns. Der Transport der verpackten Holzskulptur zu Tale und ins Hotel ist nicht ganz problemlos und lässt bei den Einheimischen den Verdacht aufkommen, dass in Kandersteg Luzerner Wilderer am Werk seien. Das Wilderer Stück kann im Garten von Edith besichtigt und bestaunt werden.

Bericht: Josef Bundi

Foto 1 Foto 2

Rote Chumme-Chindbettipass- Engstigenalp, Donnerstag, 17.08.2017

Der Start erfolgt um 8.15 Uhr auf Sunnbüel. 7 Teilnehmer dieser Tour marschieren zügig Richtung Schwarenbach. Ohne Halt im Restaurant steigen wir mit einem guten „Tramp“ durch das ruhige Felsental, dem Rote Chumme zu. Vor dem letzten steilen Stück des Aufstiegs, geniessen wir noch eine Trinkpause. Um 11.00 Uhr erreichen wir bereits unser Zwischenziel. Nun machen wir einen rutschigen Abstieg, um über den Bergbach zu kommen. Das heisst natürlich diese verlorenen Höhenmeter gilt es auf der andern Talseite wieder wettzumachen. Um 12.00 Uhr erreichen wir den Chindbettipass. Eine fantastische Bergwelt, gibt es zu bestaunen.

Vor dem happigen Abstieg geniessen wir unser Picknick. Während des Abstiegs halten wir Ausschau nach unseren „Gspändli“, die auf der Engstligenalp wandern. Wir jauchzen und pfeiffen, aber niemand gibt Antwort. Nach einem etwas sumpfigen letzten Wegstück, nähern wir uns dem Restaurant, wo wir noch ein kühles Weissbier oder einen Kaffee geniessen. Kurze Zeit später trifft dann die 2. Gruppe ein. Diese zieht es vor, zuerst ins Tal zu fahren. Unten bleibt dann noch Zeit für eine feine Glace bevor wir um 15.40 Uhr müde, aber total glücklich den Bus, Richtung Frutigen – Kandersteg besteigen. Das war eine tolle Tour, danke Hanny!!!

Bericht: Iten Annelies

Wanderung Rychebärgli / Allmenalp, 18. August 2017

Unser Hotelier Nico empfiehlt uns die Alp Rychebärgli zu besuchen. Die Alp mit Milchwirtschaft (Käserei) und Restaurant wird von der Familie E. und H. Stoller geführt und bewirtschaftet.

So bilden wir am Morgen zwei Gruppen. Die einen gehen zu Fuss vom Hotel zur Talstation der sehr steilen Luftseilbahn und lassen sich auf die Allmenalp fahren. Von dort wandern sie in etwa einer Stunde zur Alp Rychebärgli. Wir andern fahren mit dem Ortsbus zur Eggenschwand (1‘194 m ü. M.) und wandern von dort dem wildromantischen Alpbach entlang Richtung Schwymbödi. Nach ca. zwei Stunden erreichen auch wir die Alp Rychenbärgli (1‘875 m ü. M.). Die Familie Stoller bewirtet uns vorzüglich mit Suppen, Würstchen und Käse aus der eigenen Produktion. Nach der Besichtigung der Käserei und des Käselagers gehen wir gemeinsam zur Bergstation der Allmenalpbahn. Da es nur eine Achter Gondel ist, steigen einige Clüblerinnen und Clübler gleich in die Luftseilbahn ein und fahren zu Tal. Da sich die Aussicht in die Kandersteger Bergwelt und zum Oeschinensee so schön präsentiert, kehren die später ankommenden in der Allmenalp ein. Nachdem die erste Gruppen von deren Nachricht erfährt, überwinden sie ihre Angst und steigen nochmals in die Luftseilbahn ein. So geniessen alle zusammen bei herrlichem Sonnenschein die einmalige Aussicht am letzten Wandertag bevor es zum Hotel zurückgeht.

Alle zeigen ihre Freude über die sonnenreiche, wunderschöne und sportliche Wanderwoche im Tal des sympathischen Altbundesrates Adolf Ogi. Einen schöneren Abschluss als mit einer feinen Alpbeerenbowle zum Apéro und fantastischen Alphornklängen von Sepp Bundi kann man sich die Wanderwoche nicht vorstellen. Wir danken dem geheimen Apérospender oder der Spenderin ganz, ganz herzlich. Nico zeigt sich erfreut, dass wir im Hotel Alfa Soleil nächtigten und Hanny bedankt sich bei der gutgelaunten Wanderschar für die herzliche und tolle Kameradschaft sowie die sportlichen Leistungen. Nachdem der Präsi dem Gastgeber Nico und unserer Wandertourenleiterin Hanny den allerbesten Dank ausgesprochen hat, gehen wir zu Tisch.

Abreise 19. August 2017

Da der Wetterbericht für den Abreisetag nicht mehr so schön angesagt hat, und wir die Woche mit teilweise langen Wanderungen auskosten konnten, haben wir gemeinsam beschlossen, nach dem Frühstück vom Buffet die Heimreise anzutreten. Es war eine fulminant schöne Wanderwoche. Nebst den sportlichen Wanderetappen kam auch der gesellschaftlich sehr wichtige Teil nicht zu kurz. Im Namen der ganzen Wandergruppe danke ich Hanny ganz herzlich für die wunderschöne Wanderwoche in der Region um Kandersteg. Alles war hervorragend organisiert und die Touren sehr gut geführt. Es war grandios, herzlich, interessant, sportlich und erholsam.

Bericht: Robi Stocker

FOTOS

Fotos: Traugott Buchmann & Robi Stocker