Zernez

Wanderwoche Zernez

Samstag, 14. Juni – Samstag, 21. Juni 2025

Leitung: Hanny Thürig

Samstag, 14. Juni (Preda – Laj Palpuolona)

Die Wetterprognosen für die Wanderwoche waren vielversprechend, sodass Hanny für den Anreisetag bereits eine kleine Wanderung vorschlug. So trafen sich 15 Personen mehr oder weniger pünktlich (Stockers 12:08 Uhr infolge eines Staus am Autobahnende bei Thusis) um zwölf Uhr beim Bahnhof in Preda. Wir waren überrascht über den großen neuen Bahnhof des kleinen Dörfchens am Albulapass. 2024 wurde dort nämlich nach zehnjähriger Bauzeit der neue Eisenbahntunnel eröffnet.
Von dort wanderten wir zum Laj Palpuogna, wo wir am spiegelklaren See picknickten. Danach umrundeten wir den kleinen See und erfreuten uns ein erstes Mal an der frühsommerlichen Blumenpracht. Zurück in Preda lechzten alle nach einem kühlen Getränk im Restaurant Preda Kulm, bevor es weiter nach Zernez ging.
Im Hotel Spöl wurden wir freundlich begrüsst und konnten uns nebst den schönen Zimmern auch ab einem vom Hotel offerierten Apéro erfreuen. Das feine Nachtessen rundete den Tag noch gänzlich ab.
Bericht: Regi und Robi Stocker

Sonntag, 15. Juni (Il Fuorn – Margunet – Il Fuorn)

Nach reichlich Informationen von Hanny Thürig über die bevorstehende Wanderwoche ist heute Sonntag die Rundwanderung ab Il Fuorn – Margunet – Il Fuorn angesagt.
Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel Spöl starten wir (23 Personen) mit dem Postauto ab Zernez um 9.34 Uhr nach Il Fuorn (1795). Dem Fluss Dal Fuorn entlang durch eine wunderschöne Föhrenlandschaft geht es zu Beginn gemächlich voran. Beim Punkt 1877 zweigt die Gruppe ab ins Val Dal Botsch Richtung Margunet. Jetzt kommen doch noch etliche Höhenmeter, welche wir zu bewältigen haben. Bald zeigt sich wer gut trainiert ist und mit Leichtigkeit die Höhenmeter unter den Füssen bewältigt. Auf Punkt 2169 kurz vor 12 Uhr gibt’s eine verdiente Rast. Die Aussicht ist herrlich und am Wegrand beglücken uns Enziane und andere Bergblumen. Die nächsten ca.200 hm zum Aussichtspunkt 2329 (unser höchstes Ziel heute) sind etwas weniger steil und bald haben wir auch diese Höhenmeter vernichtet. Eine grandiose Rundsicht in die Bergwelt des ältesten Nationalparks der Alpen bietet sich uns. Eine eindrückliche Alpine Landschaft der besonderen Art. Beim Mittagsrast entdecken wir das erste kleine Edelweiss. Fotos werden gemacht und beim Abstieg über Stabelchod zeigen sich weitere Edelweisse in voller Pracht. Glücklich erreichen wir gegen 15.00 Uhr das Hotel Parc Naziunal – Il Fuorn, wo wir uns mit einem verdienten kühlen Drink erfreuen, bevor uns das Postauto nach Zernez zurückbringt.
Bericht:  Susanne Bärtschi

Montag, 16. Juni (Ftan – Lavin)

Nach einem nahrhaften Frühstück treffen wir uns am Bahnhof zur Fahrt nach Ftan im Unterengadin. Problemlos finden wir Platz im Zug nach Scuol und die Reservation für das Postauto klappt ebenfalls bestens. Es bringt uns kurvenreich nach Ftan. Wir starten unsere Panorama Wanderung bei Nieselregen, der uns bis zum Mittag begleitet. Hier oben blicken wir zum markanten und geschichtsträchtigen Schloss Tarasp, dem Wahrzeichen vom Unterengadin, seit 2016 im Besitze des bekannten Künstlers Not Vital.
Auf der Strecke des Jakobswegs geht es munter auf und ab, durch Wiesen und Wald oberhalb des Inns mit Blick auf Ardez und unserem Endziel Lavin. Wir stoppen an einem schönen Rastplatz mit einer Kalkmühlen Ruine.  Wegen des Regens halten wir dann die Mittagspause später bei einem Unterstand in Bos-cha. Trotz Regen erfreuen wir uns an den üppig blühenden Frühlingsblumen, wie die Margriten oder auch an einem Busch Lilien. Um 13.00 Uhr ist dann fertig Regen. Die Sonne begleitet uns den Rest des Weges, sodass wir das hübsche Schellen-Ursli-Dorf Guarda mit seinen schönen Graffittis und Engadiner Häusern und Brunnen geniessen können. Auf der Terrasse des bekannten Restaurants Meisser gibt es ein wohlverdientes Bier, Wein oder Kaffee, ganz nach Lust und Laune. Die letzte Strecke runter nach Lawin ist sehr zu empfehlen. Sie führt uns durch blühende Wiesen und Wald, begleitet durch das Plätschern des Bachs. Zurück geht’s dann wieder mit dem Zug bis Zernez. 
Bericht: Elisabeth Bühlmann

Dienstag, 17. Juni (S-charl über Fuorcla Funtana da S-charl nach Ofenpass)

Hanny hat uns nicht zu viel versprochen. 23 fröhliche AlpenclüblerInnen fährt die RhB von Zernez nach Scuol. Von dort bringt uns das Postauto südwärts ins Tal der Clemgia nach S-charl. Dieser kleine Ort auf 1810 m ü.M. ist im Winter nur per Pferdekutsche, Ski oder zu Fuss erreichbar. Die Fahrt ist abenteuerlich, das Gelände wild, schroff und eng auf 21 km. Ein letzter Bisihalt, dann wandern wir höher und höher dem linken Bachufer entlang. Saftig bunte Matten, spielende, pfeifende «Munggen», gegenüber grüssen uns einzelne Zirben, die Teil des höchstgelegenen Arvenwald Europas sind. Pic-Nic aus dem Rucksack auf Alp Astras, ein weiterer Anstieg von 258 Hm zum höchsten Punkt der heutigen Tour auf die «Fuorcla Funtana da S-charl» 2393müM. Vor dem Abstieg zum Ofenpass 2149 m ü. M. bestaunen wir die Bergwelt rundum. Einkehren mit Blick aufs Val Müstair, und schon fährt uns das Postauto zurück nach Zernez. 
Bericht: Bernadette Immer

Mittwoch, 18. Juni (Val Trupchun / Eckdaten: 440 Hm, ca. 14 km)

Heute fahren 24 Personen (Sonja gönnt sich einen Ruhetag) ausnahmsweise mit den eigenen PW’s nach Prasüras, dem Ausgangspunkt der heutigen Rundtour im Val Trupchun.
Hanni mahnt uns vor dem Start der Wanderung zur Ruhe. Nur so hätten wir Chancen, die Bewohner des Nationalparks zu sehen. Schon fast andächtig und in uns gekehrt marschieren wir los. Die Stille ist herrlich. Vogelgezwitscher und das Rauschen des Flusses sind unsere Begleiter. Wo bleiben die Tiere?
Plötzlich, der Weg im Wald wird schmaler und glitschiger, erblicken wir eine Kuh. Erst etwas später bemerken wir, dass wir den Eingang zum Nationalpark noch gar nicht erreicht haben.
Der Höhenweg zur Alp Trupchun ist sehr angenehm, führt er doch oft durch Wald. Wir durchqueren einige Rinnen, die uns die Gewalt der Natur erahnen lassen. Die letzten Meter zum Mittagsplatz bei der Alp an der Sonne sind dann doch sehr heiss.
Ein Ranger vor Ort mit einer Schar Schüler hat sein Fernrohr bereits aufgestellt. Auch wir dürfen durchschauen und erblicken eine Hirschkuh. Er erklärt uns, dass auch die Tiere die Kühle suchen und so kaum etwas zu sehen sei. Schade.
Den Rückweg wählen wir über den Talweg. In der Parkhütte Varusch erfrischen wir uns, bevor wir die letzte halbe Stunde zurück nach Prasüras wandern.
Vor dem Nachtessen offerieren Lisbeth, Silvana und Beni einen tollen Apéro im Garten des Restaurants Spöl. Nochmals herzlichen Dank.
Bericht: Markus Gürber

Donnerstag, 19. Juni (Ofenpass – Il Fuorn)

Wir fahren an diesem herrlichen Morgen mit dem Postauto ab Zernez auf den Pass dal Fuorn (Ofenpass 2149 m ü. M.). Kompliment an die Postautobetriebe, es funktionierte alles immer perfekt. Die Wanderung führt am Fusse des Il Jalet vorbei, immer mit Blick ins Val Müstair. Über Döss da las Plattas wandern wir nach Buffalora, Punkt 2196 m ü.M. Zurück geht es an der Alp Schera vorbei und durch den Wald nach Il Fuorn. Eine sportliche Gruppe mit Regi, Edith und Ruedi sowie Markus machen einen zusätzlichen Abstecher auf den Munt la Schera (2586 m ü.M.). Auf der grossen Sonnenterrasse des Hotel Parc Naziunal – Il Fuorn löschen alle ihren Durst mit dem eigenen Lieblingsgetränk. Zurück geht es dann wieder mit dem gelben Bus nach Zernez.
Kurzbericht: Robi Stocker

Freitag, 20. Juni 2025 (Rundwanderung Chamanna – Bellavista)

Der Wanderweg beginnt bei der Spöl Brücke „Prà da Punt“ und führt an Paul Sarasins Gedenkstein vorbei. Dort haben wir das erste Mal einen wunderschönen Ausblick in das Cluozza-Tal. Der ein bis eineinhalbstündige Aufstieg führt durch einen schönen Nadelwald, ist aber teilweise etwas steil. Dafür werden wir immer wieder mit einem Ausblick ins Cluozza-Tal belohnt.
Nachdem der Weg ein kurzes Stück durch den Nationalpark geführt hat, trennen sich die beiden Wege. Zur Chamanna Bellavista ist es nun nicht mehr weit. Auf einem Bänklein vor der hübschen Hütte sitzend, können wir nun die schöne Aussicht auf Zernez und den Piz Linard geniessen; schliesslich bedeutet Bellavista auf Deutsch auch „schöne Aussicht“.
Von der Chamanna Bellavista führt ein Weg weiter der Bergflanke entlang. Dieser Teil der Wanderung ist am wenigsten anstrengend, an manchen Stellen müssen wir allerdings trittsicher sein. Immer wieder können wir die Aussicht geniessen und bald auch in Richtung Oberengadin blicken. Nach etwa 45–60 Minuten kommt eine Abzweigung Richtung Zernez.
Von nun an geht’s bergab in Richtung Tal. Der etwa einstündige Abstieg ist ebenfalls recht steil, führt aber auch durch einen lichten Nadelwald und an hübschen Bergblumen vorbei.
Die Wanderzeit beträgt 3 1/2 Stunden mit 650 Hm Auf und Ab. 
Bericht: Martha Waller

Freitag, 20. Juni 2025 (Zum Zweiten)

Den Abschluss dieser fantastischen Woche bildete die Tour Zernez – Bellavista – Zernez.
Direkt vom Hotel aus ging es zum Parkeingang, bei der kurzen Info von Hanny fielen drei Worte, die mich zum Schreiben dieses Berichtes „verknurrten“. Auf gutem, aber steilem Weg ging es hoch, um das Schwitzen noch zu steigern, mussten wir auf dem steilen Bergweg weiter gehen, da wegen Holzschlag der leichtere Aufstieg gesperrt war. Bei der Ankunft auf Bellavista genossen wir die herrliche Aussicht ins Unter Engadin und die Verdiente „Gipfelrast „. Beim Abstieg brauchte es volle Konzentration, da ein Stolpern nicht gut ausgegangen wäre. Über Campatsch erreichten wir das Hotel.
Zum Abschluss dieser schönen Tour genehmigten wir den Apéro für einmal auf dem Campingplatz bei Evelyne, Isa, Brigitta und Beat. Übrigens die drei Worte waren: Einfach nur schön.
Bericht: Klaus Lang

Samstag, 21. Juni (Heimreise und Dank)

Obwohl die Wanderwoche absolut genial war, herrscht am Samstagmorgen «fluchtartige» Aufbruchstimmung. Als die letzten zum Frühstück kommen, sind die ersten schon reisefertig bereit zum Aufbruch.  
Sowohl das Wetter als auch die Kameradschaft, die ideale Hotelunterkunft mit dem feinen Essen und vor allem die perfekte Leitung durch Hanny Thürig, hat alles gestimmt!
Liebe Hanny, dir gehört ein riesiges Dankeschön. Du hast dich mit deiner x-ten, aber leider auch letzten Wanderwoche, nochmals selbst übertroffen. Merci vel mol, auch im Namen von: Emilie, Beni, Lisbeth, Carmen, Markus, Klaus, Evelyne, Isabelle, Annelies, Walter, Edith, Ruedi, Beat, Sonja, Silvana, Irma, Bernadette, Bruno, Susanne, Eva, Marlies, Martha, Margrit. 
Bericht: Regi und Robi Stocker

Die Redaktion dankt: über die Tour vom Freitag, 20. Juni hat die Redaktion zwei Berichte erhalten. Aus Dankbarkeit an die Schreibenden erlaube ich mir, beide Berichte zu veröffentlichen. Dabei möchte ich die Gelegenheit benutzen, allen für die sehr informativen, interessanten und sehr guten Tourenberichte zu danken. Dieser Dank gilt allen Damen und Herren Schriftstellern die seit Jahren gute Berichte und somit die Geschichte des ACG mitschreiben. Es ist grossartig und für diese literarischen Zeitzeugen danke ich herzlich.   
Der Redaktor: Robi Stocker

FOTOS

Fotos: Teilnehmende